Mathieu Ricard
Die Welt zu verändern bedeutet für Mathieu Ricard, sich selbst zu ändern, damit wir anderen besser zur Seite stehen können. Unser Bemühen, die Welt zu verändern, darf nicht dazu führen, dass wir mit unserem Tun Schaden anrichten, unsere Umwelt zerstören, Tiere ausbeuten und ganze Tierarten zum Aussterben verurteilen. Dies setzt ein umfassendes Gefühl der Verantwortung voraus. Uns selbst zu ändern, um die Welt besser zu machen, erfordert, dass wir uns von Geistesgiften wie Hass, Habgier, Eifersucht, Stolz und Rachsucht freimachen, die unser Leben und das unserer Mitmenschen vergiften. Wir werden sehen, dass wir nur dann in der Lage sind, in der Welt etwas zum Besseren zu bewegen, wenn wir einen Sinn für unser Leben gefunden haben und versuchen, diesen mit anderen zu teilen.
Allerdings kommt es nur zu einem Wandel, wenn wir unsere Kultur, unsere innere Einstellung, unsere Grundmotivation, unser Wertesystem und unsere Prioritäten sich dementsprechend ändern. Das bedeutet in erster Linie, dass wir uns von einer Kultur, die sich den Individualismus und das „Jeder ist sich selbst der Nächste“ auf die Fahnen geschrieben hat abwenden. Wir müssen eine Welt schaffen, die sich stärker an Werten wir Altruismus und Zusammenarbeit orientiert, welche seit jeher die Triebfeder der Evolution sind. (vgl. S. 103 f.)
Literatur:
André, Christophe, Kabat-Zinn, Jon, Ricard, Matthieu, Rabhi, Pierre: Wer sich verändert, verändert die Welt. Für ein achtsames Zusammenleben. Kösel Verlag 2014